Veröffentlicht am 17. April 2024
Juni 2023 wurde ein neues Einwanderungsgesetz verabschiedet, um die Einreise von Fachkräften nach Deutschland zwecks Arbeit zu erleichtern. Wir erläutern wie sich diese neue Gesetzgebung auf die Blaue Karte EU, den europäischen Aufenthaltstitel für hochqualifizierte Personen, auswirkt.
Niedrigeren Mindestgehalt
Vor der Gesetzesänderung müssten Arbeitnehmer jährlich mindestens €58.400 verdienen, um eine EU Blaue Karte zu beantragen. Mit Inkrafttreten der neuen Gesetzgebung November 2023 ist dieses Mindestgehalt gesenkt worden. Seit Januar 2024 muss das Jahresgehalt mindestens €45,300 betragen. Für Engpassberufe ist es sogar nochmal niedriger mit €41.041,80. Engpassberufe sind Berufe mit einem Mangel an qualifizierten Fachkräfte. Aktuell gehören unter anderem Mathematiker, Ärzte, Wissenschaftler und Ingenieure dazu. Die Liste der Engpassberufe ist ausführlich erweitert worden.
Mehr Personen haben Anspruch
Die EU Blaue Karte ist jetzt für einen größeren Personenkreis verfügbar. Diejenige, die in den letzten 3 Jahren ihren Hochschulabschluss im Ausland gemacht haben, gehören dazu, wenn sie einen Arbeitsplatz mit entsprechenden Jahresbruttogehalt sichern. IT-Fachkräfte können jetzt eine Blaue Karte ohne Abschluss beantragen wenn sie 3 Jahre relevante Berufserfahrung beweisen können. Die Liste der Engpassberufe ist auch erweitert worden, sodass jetzt deutlich mehr Personen die Kriterien für eine Blaue Karte erfüllen.
Kurzfristige und langfristige Mobilität
Besitzer einer Blauen Karte, die von einem anderen EU Mitgliedsstaat ausgestellt wurde, dürfen bis 90 Tage in Deutschland verbringen und arbeiten. Sie müssen nicht extra ein Visum beantragen, vorausgesetzt, dass ihre Arbeit in Deutschland direkt in Zusammenhang mit ihre Beschäftigung steht. Zusätzlich ist es möglich, ohne Einreisevisum langfristig in Deutschland zu wohnen, wenn mit EU Blaue Karte schon 12 Monate in einem anderen Mitgliedsstaat verbracht wurden. Hierfür muss allerdings nach Ankunft in Deutschland eine Blaue Karte bei der Ausländerbehörde beantragt werden.
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Vereinfachter Familiennachzug
Inhaber einer Blauen Karte EU und ihre Familien, die schon in einem anderen EU-Mitgliedsstaat zusammen gewohnt haben, profitieren jetzt von besseren Bedingungen bezüglich Familiennachzug. Sie können mit ihren bestehenden Aufenthaltstiteln aus dem ersten EU-Mitgliedsstaat in Deutschland einreisen und wohnen ohne ein Einreisevisum zu beantragen. Zusätzlich entfällt bei in Deutschland ausgestellten Aufenthaltstiteln die Pflicht, genügend Wohnraum sowie finanzielle Sicherheit zu beweisen.
Aussichten mit einer Blauen Karte
Inhaber einer Blauen Karte können nach 27 Monaten eine Niederlassungserlaubnis in Deutschland beantragen, wenn sie A1-Deutschkenntnisse beweisen können. Dieser Zeitraum wird auf 21 Monate reduziert, wenn sie die deutsche Sprache auf B1 Niveau beherrschen.
Wir unterstützen gerne
Falls Sie Interesse an einer EU Blaue Karte haben oder wissen möchten, ob die Veränderungen für Sie relevant sind, nehmen Sie gerne mit uns bei Expats Guide Kontakt auf Wir sind gerne für Sie da!
